

«Das Gehörlosendorf ist für mich wie eine zweite Heimat. Es ist ein Ort der Vielfalt, der Freude und mit vielen schönen Begegnungen.»
Marcel Zurkirchen, Polymechaniker, gehörlos – seit 25 Jahren im Gehörlosendorf
Seit 25 Jahren arbeitet Marcel im Gehörlosendorf – ein Vierteljahrhundert! In dieser Zeit hat er so manchen Wechsel auf der Führungsebene, viele Neuerungen, den Umzug der Mechanik und den Aufbau der IT erlebt. Seine Vielseitigkeit, Flexibilität und seine aufgestellte Art sind für alle eine Bereicherung. Drucker, die nicht funktionieren, Bildschirme, die schwarz bleiben, Fragen zu CNC-Maschinen und deren Programmierung, Marcel kennt auf vieles eine Antwort.
Wir danken ihm für seine Treue und den engagierten Einsatz in unserem kleinen Dorf.
«Ich habe eine Lehre als Polymechaniker absolviert und im Juni 1999 in der Mechanik begonnen. Ich erinnere mich, dass die Mechanik damals sehr klein war und es aus Platzgründen nur eine CNC-Maschine gab. Nachdem die Mechanik ausgebaut worden war, gab es mehr Platz, vier CNC-Maschinen und auch entsprechend mehr Aufträge. Damals war es üblich, dass das Personal auch an Sonntagen arbeiten musste. So wurde ich acht Mal pro Jahr an einem Sonntag für Einsätze eingeplant. Ich half auch in der Gärtnerei und der Pflege aus.
Zuerst war IT lediglich ein Hobby von mir. Immer wieder half ich bei kleineren Problemen aus. Als 2005 die IT aufgebaut wurde, war ich mit dabei. Seit damals bin ich nebst der Mechanik auch in der IT tätig. Für mich stellen die beiden Bereiche eine gute Ergänzung dar. In der Mechanik werden Metallteile für Firmen in der näheren Umgebung sowie Motorenteile und Teile für hydraulische Apparate produziert. Auch Schlosser-, Schweiss- und Verputzarbeiten werden ausgeführt. Wenn ich dort arbeite, begleite und unterstütze ich die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag und beantworte ihnen viele Fragen. In der IT geht es meist etwas ruhiger zu und her. Ich arbeite in beiden Bereichen sehr gerne und schätze diese Abwechslung.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Events wie das OpenAir und das Fussballturnier. Im Sommer 2023 begleitete ich die Bewohnenden in die Ferien nach Malaga. Dies bot mir die Gelegenheit, viele von ihnen besser kennenzulernen, was ich sehr schön fand.
Ich freue mich auch in Zukunft auf weitere tolle Erfahrungen im Gehörlosendorf und wünsche mir, dass die Menschen hier weiterhin so offen und freundlich bleiben.»
Turbenthal, Januar 2025